Toupet Definition
Toupets (auch Haarteil, Haarsystem oder Haarersatz) dienen als kosmetischer Ersatz für fehlendes eigenes Kopfhaar. Sie werden meist von Männern getragen die unter androgenetischem (erblich bedingtem) Haarausfall leiden.
Da erblich bedingter Haarausfall zum Großteil bei Männern auftritt, werden die meisten Toupets von Männern getragen. Allerdings nutzen auch Frauen, die von diffusem oder kreisrundem Haarausfall betroffen sind, Haarersatz, um damit kahle Stellen auf dem Oberkopf zu kaschieren.
Die ältesten Informationen über den Einsatz von Toupets lassen sich bereits 3100 vor Christus datieren und zeugen davon, dass bereits sehr lange ein geographisches- und kulturübergreifendes Bedürfnis besteht, gegen die Auswirkungen von Haarausfall vorzugehen.
Inhaltsverzeichnis
Toupet, Abgrenzung zur Perücke
Im Gegensatz zu Toupets werden Perücken hauptsächlich zur Gestaltung einer Zweitfrisur genutzt, obwohl noch eigenes Haar vorhanden ist. Die eigenen Haare werden also mit einer Perücke überdeckt, statt wie mit einem Toupet ergänzt.
Ein weiterer Unterschied besteht in der Größe der Haarteile. Da die meisten Toupets dafür gedacht sind, kleinere kahle Flächen an Geheimratsecken (sog. Partials) oder Oberkopf zu bedecken, sind diese meist relativ klein. Größere Varianten, die den gesamten Kopf und seitlichen Haare umfassen werden als "Full Cap" bezeichnet. Anders als Perücken werden diese Haarsystem auf dem rasierten Kopf mit medizinischen Klebemitteln befestigt, wohingegen Perücken alleine durch Reibung auf dem Kopf verbleiben, oder mit Haarnadeln im eigenen Haar befestigt werden.
Viele Frauen die an Haarausfall leiden, greifen heute auf Haarsysteme statt klassische Perücken zurück, wenn sich der Haarausfall auf den Oberkopf beschränkt, da moderne Haarsysteme ein natürlicheres Erscheinungsbild ermöglichen als eine Perücke.
Etymologie
Der Begriff "Toupet" entstammt dem französischen Wort "to(u)p" bzw. "tuft" für Haarbüschel und hat ursprünglich keine Verbindung mit der modernen Bedeutung des Wortes. Erst im 18. Jahrhundert erhielt er seine eigentliche Bedeutung, durch die Haarmode des "toupierens". Hier wird das Haar strähnenweise in Richtung des Haaransatzes gekämmt, um es fülliger erscheinen zu lassen.
Toupet Typen
Die Montur, als das Material in dem die Haare befestigt sind kann aus unterschiedlichen Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften bestehen.
Folie/Skin Toupet
Bei Folien Toupets besteht die Montur aus einer dünnen Folie, in welche die Haare entweder injiziert werden oder mittels einer Schlaufen-Technik (V-Loop) befestigt werden.
V-Loop Verfahren
Das V-Looping Verfahren funktioniert so, dass die Haare durch die Folienschicht gestochen werden und anschließend in einer V-Form wieder zurück geführt werden.
Diese Verarbeitungsart ermöglicht eine besonders dünne Montur, da man im Gegensatz zur Injektions-Technik keine zweite Lage Folie zur Fixierung benötigt.
Injektions-Technik
Injektions-Technik bezeichnet ein Befestigungs- Verfahren, bei dem man die einzelnen Haare in die Folie injiziert. Das Haarende wird umgebogen und mit einer zweiten Folie befestigt wird. Dadurch dass zwei Folien übereinander gelagert werden, erhöht sich die Gesamtdicke der Montur und wirkt weniger realistisch, ist aber im Gegenzug haltbarer.
Sehr dünne Folien Haarteile werden unter Namen wie ContactSkin®, Super Thin Skin, New Generation angeboten.
Netz/Lace Toupet
Netz Toupets gibt es in verschiedensten Ausführungen. Gemeinsam haben Sie, dass die Montur aus einem netzartigen Gewebe besteht.
Tresse
Früher benutze man für Toupets häufig Tresse, dünne Schnüre auf die die Haare maschinell genäht wurden. Diese Tressen werden wiederum lamellenartig auf feinen Baumwollbändern aufgenäht und bilden die Grundform des Haarteils.
Monofilament
Auch das stabiles Monofilament Gewebe aus verwobenen Nylon Fäden wird noch immer für zahlreiche Toupet Typen als Basis Gewebe genutzt, da es sehr robust ist und relativ natürlich aussieht. Monofilament Toupets können bei guter Pflege über Jahre hinweg getragen werden.
French Lace
Moderne Netz Haarteile bestehen aus den folgenden drei Materialien, die in Ihrer Filigranität jeweils zunehmen und aus gestrickten Polyester Fasern hergestellt werden. French Lace ist ein sehr dünnes Lace Gewebe, das aber vergleichsweise stabil ist und trotzdem ein sehr natürliches Erscheinungsbild ermöglicht. Die Haltbarkeit beträgt etwa 6-9 Monate.
Swiss Lace
Swiss Lace Toupets bestehen aus einem Netz Gewebe, das feiner ist als French Lace damit mehr Natürlichkeit bietet aber im Gegenzug nicht ganz so haltbar ist. Die Haltbarkeit liegt bei etwa 3-6 Monaten.
Ultra Lace
Die feinste Netz Variante ist unter dem Namen Ultra Lace bekannt. Da die einzelnen Waben des Materials so fein verarbeitet sind, kann nur eine geringe Haardichte im Netzmaterial befestigt werden. Die Haltbarkeit liegt deswegen auch geringer als bei den anderen Lace Materialien.
Echthaar oder Synthetik
Toupets aus Synthetischem Haar
Vorteile:
- Haare sind farbbeständig.
- Preiswert
- Pflegeleicht
Nachteile:
- Teilweise unnatürliches Erscheinungsbild (Glanz, bei nassem Haar)
- Das Haar verträgt keine Hitze.
- Das Haar lässt sich nachträglich nicht glätten oder mit Wellung versehen.
- Geringere Haltbarkeit
- Toupet mit langen Haaren müssen nach einer Zeit professionell aufbereitet werden
- Kann nur mit Spezialprodukten gewaschen und gepflegt werden
- Kann nicht mit normalen Produkten Haarprodukten gestylt werden
- Kunsthaar kann verfilzen wenn es nicht gut gepflegt wird
Toupets aus Echthaar
Vorteile:
- Natürliches Erscheinungsbild
- Das Haar kann gefärbt werden.
- Kann nachträglich mit Wellung versehen oder geglättet werden.
- Längere Hatlbarkeit
- Hitzebeständig
- Verfilzt bei richtiger Pflege nicht
- Kann mit normalen Haarprodukten gepflegt & gestylt werden
Nachteile:
- Hoher Preis
- Kann durch UV-Strahlung ausbleichen oder Farbstich bekommen
- Zeitaufwändigere Pflege
Aufgrund des natürlichen Erscheinungsbilds von echten Haaren, werden in hochwertigen Toupets meist keine synthetischen Haare benutzt. Synthetische Haare finden im Gegenzug häufigen Gebrauch bei Karnevals Perücken oder günstigen Haarverlängerungen (Extensions).
Berühmte Toupet Träger
Zu den bekanntesten Toupet Trägern gehören:
- Charlie Sheen (Schauspieler)
- Sean Connery (Schauspieler)
- Enrique Iglesias (Sänger)
- John Travolta (Schauspieler)
- Charlton Heston (Schauspieler)
- Jason Alexander (Schauspieler)
- Billy Bob Thornton (Schauspieler)
- William Shatner (Schauspieler)
- Bret Michaels (Sänger)
- John D. Rockefeller (Geschäfts Magnat)
- John Wayne (Schauspieler)
- Burt Reynolds (Schauspieler)
- Humphrey Bogart (Schauspieler)
- Fred Astaire (Musiker)
- Frank Sinatra (Musiker)
Anders als häufig in den Medien behauptet, trägt der amerikanische Unternehmer Donald Trump hingegen kein Toupet. Er frisiert seine Haare nach vorne, um seine Stirnglatze zu verbergen.
Geschichte des Toupets
Anders als bei Perücken gibt es nur vereinzelte historische Aufzeichnungen über den geschichtliche Ursprung von Toupets. Historisch belegt, existiert allerdings bereits seit der Antike eine Unterscheidung zwischen Perücken, die für dekorative und zeremoniellen Zwecke getragen wurden und Toupets, mit denen das Schönheitsideal eine jugendlichen Mannes mit vollem Haar wiederhergestellt wird.
Toupet Nutzung und Bedeutung in der Antike
Bereits in der Antike galt der Verlust des männlichen Haupthaares als Schönheits- Makel, wodurch der Wunsch von Männern erwuchs diesem Makel eine Antwort entgegen zu setzen. Die Tendenz fehlendes Kopfhaar als Makel, statt als natürliche Folge des Alterungsprozess hinzunehmen trat dabei kulturübergreifend in allen Hochkulturen auf.
Im Zeitraum 1 v. Chr. und 1 n. Chr. schrieb der römische Poet Ovid sein Werk Ars Amatoria in dem er seine Meinung folgendermaßen ausdrückte "Hässlich sind hornlose Bullen, ein Feld ohne Gras ein Dorn im Auge ist, so ist ein Baum ohne Blätter, so ist ein Kopf ohne Haare."[1]
Auch in der arabischen Literatur findet man etwa in einem der Klassiker der Weltlitertaur Tausendundeine Nacht (500-900 n. Chr.) entsprechende Aussage. Ein der weiblichen Hauptfiguren Scheherazade, Tochter des Wesirs des persischen Königs Schahrayâr, fragt "Gibt es etwas hässlicheres auf der Welt als einen Mann ohne Bart und einer Glatze wie einer Artischocke?"
Der früheste belegte Fund eines Toupet, stammt aus einer Grabkammer nahe Hierakonpolis, der altertümlichen Prädynastischen Hauptstadt Ägyptens. Das Grabmal sowie sein Inhalt lassen sich auf 3200 - 3100 v. Chr. zurück datieren.
Aus dem Zeitraum zwischen dem 8. Jahrhundert v. Chr. 146 v.Chr. sind mindestens zwei griechische Statuen erhalten, die erkennbar Männern die ein Toupet tragen abbilden. Eine davon stammt aus dem römischen Kapitol und befindet sich heute im Thorvaldsen Museum in Kopenhagen.
Der wohl bekannteste Toupet Träger ist der römische Staatsmann Gaius Iulius Caesar der 100 v.Chr bis 44 v.Chr. das römische Reich beherrschte. Geschichtlich belegt versuchte er teilweise seine fehlendes Haupthaar zu kaschieren, in dem er sich eine Glatze rasierte oder wahlweise ein Toupet trug. Seinen bekannten zeremoniellen Lorbeerkranz trug er wohl ebenfalls, um seine beginnende Glatzenbildung zu verstecken. Bei römischen Männern in dieser Zeitperiode war es zudem üblich, den kahlen Kopf mit Farbe zu bemalen um den Anschein von vollem Haupthaar zu erwecken.
19. Jahrhundert
Obwohl bereits in der Antike das Bedürfnis nach jugendlichem Aussehen vorhanden war. Begann erst in der Moderne ein weitflächiger Wandel der Wahrnehmung und Bewertung des natürlichen Alterungsprozess, speziell bei Männern. Im 19. Jahrhundert blühte somit die Benutzung von Toupets in den Vereinigten Staaten auf, wohingegen Perücken jenseits von zeremoniellen Anlässen an Bedeutung verloren.[2]
Anders als in früheren Jahrhunderten, legten Männern nun mehr Wert auf ihr Erscheinungsbild. Die Kleidung von Männern wandelte sich zu Schnitten die darauf ausgerichtet waren, Männer jünger erscheinen zu lassen.
20. Jahrhundert
In den USA der 1950er Jahre wurden in den USA über 350 Tausend männliche Toupetträger geschätzt. Vorbilder wie Humphrey Bogart, verbesserten das Image von Toupets und Toupet Hersteller begannen damit ihre Produkte effektiver zu bewerben, indem sie mit großen Erfolg öffentlich in bekannten Magazinen und Zeitungen für ihre Produkte warben. Der Schlüssel zur Bewerbung und Akzeptanz von Toupets war zu einem großen Teil die Arbeit des Hertellers "Max Factor". Dessen Toupet Modelle in unterschiedlichen Farben und Formen angeboten und Factor wurde damit bei den Maskenbildnern in Hollywood zu dem beliebtesten Toupet Hersteller dieser Zeit[3].
Das Time Magazin schätze dass seit 1959 alleine in den USA jährlich etwa 15 Millionen Dollar pro Jahr mit dem Verkauf von Toupets umgesetzt. Die Firma Sears-Roebuck, welche bereits seit 1900 Toupets über einen Bestell Katalog vertrieb, erweitertet ihr Angebot zu dieser Zeit indem sie 30.000 Spezial Kataloge mittels der damals neuen Vertriebsform "Werbeprospekt" in Auftrag gab. Sie beworben ihre Produkte als "karrierefördernde" Haarprodukte die von Joseph Fleischer & Co, einem seriösen Perückenhersteller, hergestellt wurden.
In den folgenden Jahren wurden Haarteile fortwährend erfolgreich in Druckmagazinen, für die durchschnittliche Zielgruppe Mann, beworben.
Bis 1970 schätzte das Time Magazin, dass in den USA etwa 2,5 Millionen Männer ein Toupet trugen. Dieser enorme Zuwachs lässt sich auf die verbesserte Fertigungsqualität, Neuerungen auf dem Toupet Markt, sowie dem zunehmenden gesellschaftlichen Bedürfnis nach jugendlichem Aussehen sowie Frisuren mit langen Haaren, die gerade in Mode waren, zurückführen.
21. Jahrhundert
Das Zentrum der Toupet und Perückenherstellung hat sich in den Asiatischen Raum insbesondere nach China verschoben. Die Firma Aderans, die in Japan ansässig ist, ist eine der größten Perückenhersteller weltweit, mit einem Marktanteil von 35% des dortigen Marktes.
Zwischen 2002 und 2004 gingen Toupet Neubestellungen der Firma Aderans, sowohl national als auch international, um 30% zurück. Forscher in den renommierten Marktforschungsinstituten Daiwa Institut und Nomura Research, folgerten dass es kein Zeichen der Erholung für die Toupet Industrie gäbe. Die Nachfrage für Toupets fällt seit dem jährlich.
Diese Zahlen bestätigen die mediale Einschätzung, dass der Markt für Toupets insgesamt schrumpft. Da es in diesem Jahrzehnt keine zuverlässigen Statistiken über die Anzahl an Toupetträgern in den USA oder International gibt, fällt es schwer einen exakten Verlgleich der Marktsituation in Bezug zu den vorherigen Jahrzehnten herzustellen.
Ungeachtet dessen fahren die Haarteil Hersteller fort ihre Produkte im Printmedien, im Fernsehen und seit Ende des 20.ten und Anfang des 21. Jahrhunderts zunehmend im Internet zu bewerben und zu verkaufen.
Herstellung
Um ein möglichst natürliches Erscheingungsbild zu gewährleisten, werden die meisten Toupets nach den Bedürfnissen des Trägers maßgefertigt. Zunächst wird dafür eine Schablone der Kopfform erstellt, die die Kahlfläche erfasst welche später abgedeckt werden soll. Auf Basis der Schablone wird nun eine Montur in der gewünschten Größe und Form hergestellt, in die je nach Fertigungsverfahren die Haare eingearbeitet werden. Der Herstellungsprozess kann je nach Aufwand mehrere Wochen bis Monate andauern.
Die Toupet Herstellung erfolgt entweder bei Perücken Knüpferinnen oder bei großen Herstellern in einer Fabrik, in der trotzdem aufgrund der benötigten Präzision bei der Arbeit, weitgehend von Hand gearbeitet wird. Die Hersteller Firmen verbessern kontinuierlich ihre Produkte, um die Vielfalt und Qualität der Toupet Materialien zu steigern. Seit 1790 wurden alleine in den USA 60 Patente und über 260 Toupet Varianten im US Patentamt registriert.
Toupet Bezug
Haarstudio
Die erste Anlaufstelle für viele Männer stellt ein klassisches Haarstudio dar. Hier wird der Kunde zunächst beraten und mit dem Produktsortiment vertraut gemacht. Anschließend kann meist zwischen vorgefertigten Toupet Modellen oder einer Maßanfertigung gewählt werden. Für eine Maßanfertigung wird anschließend ein Kopfabdruck angefertigt, auf Basis dessen dann das spätere Toupet hergestellt wird. Das fertigte Haarystem wird anschließend mit medizinischen Klebemitteln, Clips oder Hairweaving Verfahren auf dem Kopf befestigt.
Den letzten Prozess stellt der sog. Einschnitt dar. Hier wird das Haarteil nun in die gewünschte Frisur geschnitten. Vorteile beim Haarstudio stellt der persönliche Service dar. Nachteile sehen Kunden häufig in der Abhängigkeit vom Dienstleister und den höheren Preisen gegenüber einer Bestellung aus dem Internet.
Online Handel
Neben dem Haarstudio stellt der Online Handel die häufigste Form des Toupet Vertriebs dar. Der Kunde wird entweder telefonisch oder per E-Mail beraten und kann anschließend in einem Online Shop das Sortiment begutachten. Anschließend besteht die Wahl zwischen vorgefertigten Toupet Modellen oder einer Maßanfertigung, für die ein Kopfabdruck eingeschickt werden muss. Auf Basis des Kopfabdrucks kann anschließend das maßgefertigte Haarsytem hergestellt werden. Der Kunde wählt für den abschließenden Einschnitt der Haare ein Haarstudio oder besucht einen normalen Friseur. Die Befestigung des Toupet übernimmt der Kunde selbst, wodurch kostenpflichtige Service Besuche beim Haarstudio entfallen.
Versandkatalog
Ein weiterer Vertriebsweg stellen Versandkataloge dar, über welche die Produkte per Telefon bestellt werden können. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und Rückgängigen Nutzung von Printmedien, deckt diese Form nur noch einen Nischenbereich ab.
Hairweaving
Bei einer Haarverwebung (engl. hair weaving) wird das Toupet, permanent mit dem Eigenhaar des Trägers verwoben. Der Ansatz an der Stirn hingegen wird ähnlich der normalen Toupet Befestigung mit medizinischem Kleber vorgenommen. Da bei der Verwebungen des eigenens Haars mit dem Haarersatz ein ständiger Zug auf das Resthaar ausgeführt wird, steht die Methode unter Verdacht, dass sie zu Haarausfall des Resthaars führen kann. Von einer Hairweaving Befestigung über einen längeren Zeitraum als 6 Monaten durchgehender Tragezeit, wird deswegen meist abgeraten. Da die Möglichkeit einer Traction alopecia (Haarausfall durch ständigen Zug an den Haaren) besteht.
Insbesondere in den 1980er und 90er Jahren war Hairweawing beliebt, wird heute aber aufgrund der beschriebenen Problematik nur noch vereinzelt angewendet.
Toupet Alternativen
In den meisten Fällen geht der Nutzung eines Toupets eine Entwicklung voraus. Beginnenden Haarausfall überspielen die meisten Männer zunächst mit einer Frisur welche die ausdünnenden Regionen des Kopfes versteckt. Eine weiter übliche Maßnahme ist die Kurzhaarfrisur, ein Millimeter Schnitt oder nach vorne gekämmtes Haar. Bei fortschreitendem Haarausfall und sichtbaren Geheimratsecken wird häufig ein Concealer oder Streuhaar angewendet, mit dem eine höhere Haardichte simuliert wird. Erst wenn mit diesen Mitteln kein akzeptables Resultat mehr erzielt werden kann, wechseln sie zu Haarersatz.
Medikamente und chirurgische Maßnahmen
Seit den 1990er Jahren sind medizinisch teilweise wirksame Behandlungsmittel gegen genetisch bedingten Haarausfall erhältlich. Obwohl es keine allumfassende Behandlung für Haarausfall gibt, können die Wirkstoffe Finasterid und Minoxidil bei manchen Formen der Alopezie wirksam Abhilfe schaffen oder den Haarausfall zumindest verlangsamen.
Derzeit ist allerdings kein Medikament in der Lage, fortgeschrittenen Haarverlust wieder vollständig rückgängig zu machen, oder bereits abgestorbene Haarfollikel einer Glatze wieder nachwachsen zu lassen.
Chirurgischen Maßnahmen wie Haar Transplantate, können bei erfolgreicher Durchführung einen beinahe sofortiges Resultat herbeiführen und werden deswegen ebenso als Maßnahme gegen Haarausfall herangezogen. Der langen Haltbarkeit und dem unvermittelten Resultat stehen hohe Kosten für die Operation und die Risiken eines chirurgischen Eingriffs gegenüber. Zudem ist auch hier nur eine Verpflanzung von Haaren von einer Stelle zu einer anderen möglichen, die Anzahl der Haare kann nicht erhöht werden.
Akzeptanz des Haarverlusts
Seit den 2000er Jahren erhöht sich die gesellschaftliche Akzeptanz von Kahlköpfigkeit bei Männern. Kurzhaarschnitte, die seit den 1990er Jahren in Mode sind lassen Haarausfall im Anfangsstadium weniger offensichtlich aussehen und viele Männer die unter Haarausfall leiden entscheiden sich dafür ihren Kopf vollständig kahl zu rasieren.